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August 2012

Die Entscheidung für die eigenen vier Wände ist gefallen

 

September 2012

Erste Erkundigungen werden eingeholt, Häuser (zumindest von außen) besichtigt. Erstaunlicherweise scheint es überhaupt keine Häuser auf dem Markt zu geben, abgesehen von Reihenhäusern mit ziemlich kleinen Grundstücken zu Preisen von 180 bis 200 T€. Nimmt man noch die Umbau und Renovierungskosten dazu, landet man ganz schnell bei einer runden Viertelmillion.... also auch bei neuen Objekten umschauen.

Bietet sich z.B. die Deutsche Reihenhaus AG an, die ganz in der Nähe mehrere Reihenhäuser baut. Ein Anruf, und das Expose wird zugesandt. Zum Schnäppchenpreis von 220 T€ gibt es hier ein Reihen - Endhaus mit 220m² Grundstück. Nicht groß, aber besser als nichts. Nur, wenn man die Grunderwerbsteuer noch dazu nimmt, die Bodenbeläge und die weiteren kleinen Extras, ist man auch schon bei 245 T€.

Und da ich mich ja zwischenzeitlich im Netz schlau gemacht habe, weiß ich, dass man auch ganz nette Doppelhaushälften incl. Grundstück zum Preis von 260.000 Euro bekommt.

Und ganz schnell ist die ursprüngliche Höchstgrenze von 240 T€ auf 260 T€ gestiegen.

 

Oktober/November/Dezember 2012

Nach zahlreichen Preis- Leistungsvergleichen habe ich mich auf ein paar Generalunternehmer/Bauträger eingeschossen. Ein nettes Grundstück mit 280 m² Größe ist auch schon gefunden und vorsichtshalber bei der Stadt reserviert, ein Lob an Herrn Lahann.

Zu Bemerken: Die Lage des Grundstücks ist absolut durchschnittlich in einem EFH Neubaugebiet - nix besonderes, und doch je QM über zehn Prozent teurer, als noch vor einigen Jahren ein Grundstück in der besten Gegend von Dortmund gewesen wäre. Also, Grundstück: 70.000 Euro.

Egal.

Die Vorgaben des Hausbaus waren natürlich zum einen durch den B-Plan, zum anderen durch den Bau der anderen Doppelhaushälfte (Baubeginn November) im Grunde genommen vorgegeben. Höhe und Maße des Baukörpers standen angeblich fest.

Die Vorgaben lauten also: 2,5 - geschossiger Bau auf Bodenplatte, mindestenst KfW70 Standard, Länge 11,37 x Breite 6,0 . Fassade und Fenster weiß, Dach anthrazit. Da der Nachbar die Fassade weiß hatte, muss ich eben auch weiß bauen, ebenso verhält es sich mit den Maßen, etc.... dachte ich zumindest. Aus Wirtschaftlichkeitsgründen und zudem Spaß am eigenen Gestalten, sollte das Dachgeschoss nur zum Ausbau vorbereitet werden; also Vollgeschosstreppe bis nach oben, Versorgungsleitungen hoch, und das war's. Zuzüglich Boden-/Wandbeläge und Dachboden und natürlich aller Außenanlagen, Terrasse und Zufahrt, also ganz grob geschätzt noch weitere 20 T€ Materialkosten und ohne Ende Arbeit. Denn die letzteren Arbeiten wollte ich in Eigenleistung erbringen.

Nach eben diesen Vorgaben habe ich dann ein schönes Häuschen entworfen incl. millimetergenauen Grundrisszeichnungen. Auf Millimeterpapier versteht sich, weil ich für den Umgang mit modernen 3D CAD Programmen offenbar nicht schlau genug bin.

Die meisten der auf der genannten Basis angefragten GU oder auch so genannten Fertighaushersteller lagen in etwa auf einem Niveau, das immer irgendwo im Bereich von 175 T€ lag. Deutlicher Ausreißer bereits beim ersten Telefonat: Hanlo, die mir sofort einen über den Daumen gepeilten Preis von etwa 220.000 Euro um die Ohren hauten. Ansonsten habe ich mich über alles mögliche erkundigt, Massivbau, Holzständerbau, Blockhäuser, Styroporschalungsstein....

Einige Beispiele:

Mit Town und Country (Porenbeton/Massiv) wurde in Hagen ein Termin gemacht. Da dies nicht unser erster Termin mit Baufuzzis war, hatte ich bereits im Vorfeld zwei mal telefonisch betont, dass ich keine Lust auf weitere 'Lufttermine' hätten und vorab sämtliche Zeichnungen und Vorgaben per Mail zur Verfügung gestellt. Es kam natürlich wie es kommen musste. Der nette Herr kam zu spät und war ganz Verkäufer. Ging in keinster Weise auf mein Bauvorhaben ein sondern erzählte nur und in einer Tour von dem Super - Sicherheitspaket, dass T+C doch bieten würde. Nachdem ich mir das eine knappe Dreiviertelstunde angehört hatte, kamen wir dann endlich zu meinem Häusle, auf das er sich natürlich kein Stück vorbereitet hatte. Er gab Zack Zack einen rechteckigen Baukörper in seinen Computer ein, KfW 70 Standard dazu, dann ein Fliesenpaket und Türklinken wollte ich ja auch haben und ruck zuck, kostete das Haus, das im Netz für rd. 137.000 angeboten wurde, an die 180.000 Euro. Danke für's Gespräch.

EPS Haus (Styroporschalungsstein) schickte mir einen altersmäßig gestandenen Mann, der in dieser Branche jedoch absoluter Anfänger war. Der kam zum Termin und nahm im Grunde genommen nur genau das noch einmal persönlich auf, was wir ihm eh schon per Mail zur Verfügung gestellt hatten. Trotz Misstrauen dem Baumaterial gegenüber hatten wir uns dazu entschieden, uns die Sache zumindest einmal anzuhören - leider konnte mir auch dieser Verkäufer keinen Vorteil dieses befremdenden Baumaterials nennen. Schon merkwürdig. Nach diesem Abend lies das Angebot nicht lange auf sich warten. Der KfW70 Standard wurde ganz einfach über eine dickere Dämmung erreicht, nichts mit Wärmepumpe oder zentraler Lüftung. Für dieses vorsintflutliche Angebot wurde dann ein Preis von über 180 T€ verlangt. Eine Vertragserfüllungsbürgschaft, die im Vertrag nicht einmal angesprochen wurde, wurde kategorisch abgelehnt. 'Ein Mann ein Wort' war die Aussage des netten Herren Verkäufers. Äh, Moment mal...... wenn mir einer was verspricht, kann er mir das denn dann nicht auch schriftlich geben?!! Auf die etwas pampigen E-Mails des lieben Menschen zum Ende unseres Mailverkehrs gehe ich jetzt einfach mal nicht weiter ein.

Scan Haus sah sich nach mehrmaliger Nachfrage völlig außer Stande eine Doppelhaushälfte zu bauen, ohne dass die andere Hälfte schon steht. Einen Gruß an die freundliche Dame aus Witten.... aber wir können ja noch mal nachfragen, wenn die Nachbarn ihr Haus fertig gebaut haben. O-Ton!!!

Danhouse sieht sich überhaupt nicht dazu in der Lage Häuser mit diesen Maßen zu bauen.

Ekodom (Holzständerbau) hat im Netz ein Haus ähnlich unserem Bauvorhaben angeboten, zu einem Preis von rd. 158 T€. Nachdem sie nun einige Wochen überhaupt nicht reagiert hatten, und mir langsam die Alternativen ausgingen, habe ich mich dort einfach etwas intensiver gekümmert. In der Tat hat sich dann der Verkaufsleiter persönlich um unser Anliegen gekümmert. Da mein Haus von der Grundfläche her nahezu 10 Prozent kleiner war, hatte wir uns bereits im Vorfeld darauf verständigt, dass der Preis bei maximal etwa 164 T€ liegen könne. Dann, der Tag naht, das Angebot kommt...... Spannung....... 180 T€. Was für eine Überraschung. Auf Nachfrage bei unserem Verkaufsleiter wurde mir zugesagt das Angebot nochmals zu überprüfen. Nach einer weiteren Mail von mir, die dann allerdings ziemlich deutlich gemacht hat, dass das Angebot tatsächlich hätte noch deutlich günstiger als 160T€ ausfallen müssen, habe ich jedoch niemals wieder etwas von Ekodom gehört....adieu...

 

Nicht missverstehen!!! Ich habe nicht NUR negative Erfahrungen gemacht. So hat Ekodom tatsächlich einen echten Grundriss nach meinen Angaben geliefert und z.B. ein Hagener Architekt hat mich nicht vergessen und bis Anfang Januar bei mir nachgeforscht, aber im Großen und Ganzen ist das, was die Firmen leisten um ein 175.000 Euro teures Produkt an den Mann zu bringen absolut erbärmlich!!!

 

Da ich mich aber nunmal entscheiden musste, hatte ich die Wahl auf zwei Unternehmen eingeschränkt. Die Firma Helma (Niederlassung Kamen) und ein recht junges Unternehmen, einen regionalen Anbieter namens GfWE Gesellschaft für Wohnwert und Eigentum GmbH.

Der junge Mann von Helma war sehr bemüht, ist zwei mal bei mir vorbeigekommen, ich habe ihn im Musterhauspark besucht, er hatte immer kurzfristig alle Zeichnungen beisammen und hat auch direkt vor Ort die Zeichnungen meinen Wünschen angepasst. Fachlich sehr sicher waren seine Äußerungen sicherlich nicht, aber er war der einzige, der sich wirklich gekümmert hat. So variierten seine Preisaussagen und die Begründungen dazu (z.B. angeblich einmal mit Stahlbetondecke und einmal mit Holzbalkendecke zwischen 1.OG und DG) und die Angebote wanderten zwischen 162 T€ und 175 T€ hin und her. Letztendlich hat man sich dann auf eine Zwischenvariante geeinigt, die 167 T€ kosten sollte. Leider meinte der junge Mann dann, dass er nun mit knapp fünf Wochen und vier Entwürfen lang genug für und bis zu einem Vertragsabschluss gearbeitet hatte und teilte mir mit, dass die Firma seit November die Preise um 5% angehoben hätte. Er würde mir das jetzige Angebot noch drei Tage reservieren, aber dann müsste er eine Entscheidung haben. Zackig wurde mir der Vertrag rübergefaxt. Leider werden absolut alle Regelungen in diesem Standardvertrag zu Ungunsten des Bauherren ausgelegt. Weiterhin hat auch die Firma Helma nicht automatisch eine Vertragserfüllungsbürgschaft geliefert, nein, noch schlimmer, die Firma Helma will dafür sogar Geld haben, und zwar doppelt so viel, wie eine normale Bürgschaft bei einer durchschnittlichen Bank kostet. Kackendreist! Da sich die Firma Helma nicht in der Lage sah, auch nur die kleinste der Vertragsklauseln anzupassen und da die Bewertungen der jüngsten Zeit nicht wirklich positiv waren, habe ich dann doch Abstand von einem Vertragsabschluss genommen. Tat mir leid für den jungen Mann, was soll man tun. Man sollte halt nicht versuchen mich künstlich unter Druck zu setzen.

Ach ja, Ende Dezember habe ich dann übrigens eine Infomail von Helma bekommen, dass die Preise ab dem 1.1.13 um zwei Prozent angehoben werden.

 

Okay, bleibt ja gemäß meiner bisherigen Schilderungen nur ein Unternehmen über. Die GfWE. Omnipräsent im Immobilien-Anzeigenteil der Zeitung. Zuerst Gesellschaft für Wohnwert und Eigentum GmbH, dann Gesellschaft für Wohnungsbau und Eigentum GmbH, erst Geschäftsführer Annegret Flecke, dann Ernst Flecke, dann wieder Annegret Flecke, dann erneut Ernst Flecke. Gegründet Oktober 2010, die Bilanz 2010 jedoch erst 2012 beim Bundesanzeiger eingereicht, vom Geschäftsjahr 2011 nichts zu finden. Also alle Anzeichen sprechen gegen diese Firma, die Vertrauenswürdigkeit und dergleichen. Meine zukünftigen Nachbarn haben sich jedoch für die GfWE entschieden (ohne weitere Angebote abzufragen), also haben ich mir diese Firma zumindest einmal angehört.

Und ich war relativ positiv überrascht. Mich empfingen der Geschäftsführer und der zuständige Architekt, die meine Pläne direkt in richtige Architektenpläne umgesetzt hatten. Ein Angebot, direkte Fragen, direkte Antworten. Dazu das Gefühl, dass wenn Fragen nicht direkt beantwortet werden konnten, dass die Antwort zumindest nachkommen würde. Und genauso war es auch. Sämtlich offenen Fragen wurden innerhalb kürzester Zeit geklärt und ein ganz konkretes, realistisches Angebot abgegeben: 167.000 Euro. So hatten wir uns das vorgestellt.

Den Vertrag prüfe ich juristisch selber, technisch wird das ganze von einem hilfsbereiten Arbeitskollegen gegengeprüft. Alles im grünen Bereich.

Die Architektenzeichnungen wurden verfeinert, der Bauantrag noch vor Vertragsabschluss einreichfertig vorbereitet. Der Vertragsabschluss erfolgte dann kurz vor Weihnachten, der Bauantrag wurde Mitte Januar via Freistellungsverfahren eingereicht. Eine Vertragserfüllungsbürgschaft hatte ich auch hier nicht, aber hier konnte ich zumindest gut nachvollziehen, dass eine so junge Firma Probleme haben dürfte, zahlreiche Bürgschaften von einer Bank zu erhalten. Also hatten wir uns auf einen Einbehalt bei den Abschlagszahlungen nach Zahlungsplan geeinigt. Kommt auf's gleiche raus.